Name: Burg Lahneck

Eintritt: Ja
Fussweg vom Parkplatz: ca. 3 Min.
WC: Nein
Hunde erlaubt: Nein
Besuch ohne Führung möglich: Nein
Burgentyp: Spornburg

 

Adresse:

Burg Lahneck

56112 Lahnstein (Rheinland-Pfalz)

 

 

Besonderheiten:

- keine

 

Warum nur 1 Punkt ?

- ungepflegt

- Dauer der Burgbesichtigung nur ca. 30 Min.

- Die Burgführung war sehr unqualifiziert.

- Eintritt ist total überhöht für diese Besichtigung.




Die Burg Lahneck ist eine in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einem steil hervorspringenden 164 m ü. NN hohen Felsensporn über dem linken Lahnufer an der Lahnmündung erbaute Spornburg. Sie steht im Stadtteil Oberlahnstein der StadtLahnstein an Rhein und Lahn gegenüber Schloss Stolzenfels. Ihr Grundriss weist eine Symmetrie in Form eines länglichen Rechtecks auf, die typisch für die späten Burgen der Stauferzeit ist.

Seit 1226 erbaute der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Siegfried III. von Eppstein Burg Logenecke oder Burg Loynecke, wie sie nach dem damaligen Namen der Lahn genannt wurde, zum Schutz seines Gebietes an der Lahnmündung, an der sowohl Ort Lahnstein wie die Silbermine Tiefenthal durch kaiserliches Lehen Friedrichs II. 1220 an Kurmainz gekommen waren. Im Gegensatz zu vielen Rheinburgen diente Burg Lahneck wegen ihrer zu großen Entfernung vom Rhein nicht als Zollburg.

1245 wurde die Burgkapelle erbaut. Im gleichen Jahr wurde erstmals die Burg und auch ein Ritter Embricho von Lahneck alsBurggraf erwähnt.

1298 war König Adolf von Nassau Gast auf der Burg, kurz bevor er in der Schlacht bei Göllheim im Kampf gegen König Albrecht I. von Österreich fiel. Um ihn zu rächen, beteiligte sich der Lahnecker Burggraf Friedrich Schilling von Lahnstein an der Verschwörung gegen König Albrecht I. Er wurde 1309 nach der Erstürmung der Burg hingerichtet.

1332 gewährte Papst Johannes XXII. für die Teilnahme am Gottesdienst in der Sankt Ulrich geweihten Burgkapelle einen Ablassvon 40 Tagen. Eine Kopie des Ablassbriefes ist in der Kapelle zu sehen, das Original befindet sich im Stadtarchiv von Lahnstein.

Am 15. Juli 1338 nahm der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Heinrich III. von Virneburg von Burg Lahneck aus an der Versammlung der Kurfürsten in Rhens teil, die dann zum Kurverein zu Rhense führte.

Nach 1365 wandelte sich der Burgname mit dem der Lahn von Loynecke in Lahneck.

Am 20. August 1400 wurde König Wenzel von den vier auf Burg Lahneck tagenden rheinischen Kurfürsten – den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Köln und dem Pfalzgrafen bei Rhein – für abgesetzt erklärt. Als Gast des Mainzer Erzbischofs Johann II. von Nassau weilte Friedrich V., Burggraf von Nürnberg, unter vielen Abgesandten der Städte auf der Burg. Am folgenden Tag wurde Ruprecht von der Pfalz auf dem Königsstuhl zu Rhens von den gleichen Kurfürsten, d.h. also mit seiner eigenen Stimme, zum Deutschen König gewählt.

1475 zu Beginn seiner zweiten Amtszeit wurde von Erzbischof Diether II. von Isenburg ein zweiter Mauerring mit Zwinger, dreiSchalentürmen, dem Fuchsturm und einen viereckigen Torturm zur Angriffsseite vorgelagert.

Albrecht Dürers Silberstiftzeichnung von zwei Burgen, die er auf seiner Rheinreise 1520/1521 von Holland kommend anfertigte, zeigt nach heutiger Auffassung nicht Burg Lahneck, sondern vermutlich Burg Rheinfels bei Sankt Goar und Burg Stolzenfels am Rhein.

1632 und 1636, während des Dreißigjährigen Krieges richteten schwedische und kaiserliche Truppen die Burg “ziemblicher mahsen” zu, und die Burg verlor danach an Bedeutung. In dieser Zeit fertigte Wenzel Hollar eine Zeichnung der Burg Lahneck an. 1688 schossen französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg die letzten Dächer in Brand.

Im Zuge der von Napoleon Bonaparte betriebenen Säkularisierung der geistlichen Fürstentümer kam Burg Lahneck 1803 zum Herzogtum Nassau, im selben Jahr an den Amtmann Peter Ernst von Lassaulx.

Seit 1852 erfolgte ein neugotischer Ausbau durch den schottischen Eisenbahnunternehmer Edward A. Moriarty, Direktor der Rechts-Rheinischen Eisenbahngesellschaft, der die Ruine 1850 erwarb, und seit 1864 durch Gustav Göde. Aus dieser Zeit stammt ein Gemälde der Königin Victoria.

1878 erwarb Graf Ewald von Kleist-Wendisch-Tychow die Burg für seine Frau Anna geb. Freiin von Kleist, die dort 1892 verstarb. 1893 wurde der Fabrikant Hauswald aus Magdeburg Eigentümer der Burg. 1907 oder 1909 erwarb Robert Mischke, Vizeadmiral derkaiserlichen Marine, die Burg, die seitdem im Besitz seiner Familie, der Erbengemeinschaft G. Mischke/R. von Preuschen ist. Bis 1937 erfolgte der weitere Wiederaufbau unter der Leitung des Karlsruher Architekturprofessors und Arztes Dr. Karl Caesar (* 24. Dezember 1874 in Münster (Westfalen), † 10. Mai 1942 in Berlin). 1936-38 wurden die romantisierenden Zinnenkränze und Flachdächer entfernt und teilweise durch Spitzdächer ersetzt.

Seit den 1930er Jahren ist die Burg zu besichtigen. Die Wohnräume im 1. Obergeschoss sind zeitweise noch bewohnt. Die Burganlage ist ein anschauliches Beispiel für die Entwicklung eines Wehrbaus zur Wohnburg.