Name: Burg Münzenberg
Eintritt: Ja
Fussweg vom Parkplatz: ca. 5 Min.
WC: Ja
Hunde erlaubt: Ja
Besuch ohne Führung möglich: Ja
Burgentyp: Höhenburg
Adresse:
Burg Münzenberg
Burgweg
35516 Münzenberg
Besonderheiten:
- grosse und sehr gepflegte Burganlage
Auf einem Höhenrücken erhebt sich die Burg Münzenberg. Mit ihren beiden hochaufragenden Bergfrieden beherrscht sie weithin das Land und ist das Wahrzeichen dieser Region.
Conrad II. aus der Familie der Reichsministerialen von Hagen und Arnsburg hat um die Mitte des 12. Jahrhunderts den für die Anlage einer Burg bestens geeigneten Münzenberg durch Tausch vom Kloster Fulda erworben. Die Errichtung der Burg Münzenberg kann dem Versuch des Staufers Konrad III. zugerechnet werden, die Wetterau als zentral gelegenes Reichsterritorium von Nord-Osten zu sichern.
Die genaue Bauzeit der neuen Burg ist nicht überliefert; bekannt ist aber, dass der Sohn Conrads II. von Hagen-Arnsburg, Cuno I., ab 1165 den Namen des neuen Ortes führte.
Dem romanischen Ursprungsbau aus dem 12. Jahrhundert ist vor allem die innere Ringmauer, der östliche Bergfried und der südliche Palas zugehörig. Die Ringmauer folgt oval gestreckt, den natürlichen Gegebenheiten des aus Basalt bestehenden Bergkegels. Auf der Außenseite ist die Ringmauer mit den für die Entstehungszeit charakteristischen Buckelquadern verkleidet. Der angesprochene Bergfried im Osten der Burg ist rund, hat einen hochliegenden Eingang, ein etwa 10 m tiefes Verlies ist überwölbt, seine romanischen Partien reichen bis zum Ansatz der oberen Fenster. Der zweigeteilte Palas ist durch die Nobilität seiner erhaltenen Detailformen ein Höhepunkt romanischer Baukunst. Auf der Außenseite zeigt eine aus acht Bögen bestehende Fensterarkade mit Rundsäule in der Mitte einen herrschaftlichen Saal im zweiten Obergeschoß an. Stilistisch gibt es Bezüge der Arkadenwerksteine zur Kaiserpfalz in Gelnhausen (um 1170 erbaut). Im Unterschied zu außen ist das Erscheinungsbild des Palas auf der Burghofseite bewegter. Rundbogenfenster sind paarweise oder in einer Vierergruppe zusammengefaßt. Sie werden jeweils von einem Schachbrett- oder Zackenfries gerahmt. Ein Zugangsportal zu den Obergeschossen mit Kleeblattbogen ist noch vollständig erhalten. Das östlich an den Palas anschließende - ursprünglich einzige - Burgtor mit darübergelegener Kapelle stammt ebenfalls noch aus dem 12. Jahrhundert, wurde aber in spätgotischer Zeit umgestaltet.