Name: Burg Runkel
Eintritt: Ja
Fussweg vom Parkplatz: ca. 5 Min.
WC: Ja
Hunde erlaubt: Ja
Besuch ohne Führung möglich: Ja
Burgentyp: Niederungsburg
Adresse:
Burg Runkel
Schlossplatz 2
65594 Runkel
Besonderheiten:
- Rundgang mit detailierter Infobroschüre
Die Burg wurde erstmals im Jahre 1159 erwähnt, dürfte aber älter sein. Sie wurde von den Herren von Runkel zur Sicherung der Lahnbrücke erbaut und befand sich 1159 im Besitz von Siegfried (I.) von Runkel.
Im Zuge eines ab etwa 1250 auftretenden Familienstreites um Besitz- und Erbansprüche vertrieb Siegfried (V.) 1276 seinen Vetter Heinrich († 1288) aus der Burg. Dieser ließ darauf ab 1288 auf den gegenüber liegenden Höhen der Lahn die Burg Schadeck als Trutzburg errichten. Im gleichen Jahr folgte die Trennung der bis dahin verbundenen Herrschaften Runkel und Westerburg. Dietrich III. von Runkel vergrößerte 1376 seine Herrschaft um die Zehnten Schupbach und Aumenau und ließ neben der Burg ein moderneres Schloss errichten. Dietrich IV. von Runkel († nach 1462), Herr von Runkel, gelangte durch Ehe mit Anastasia von Isenburg-Wied, auch in den Besitz der Grafschaft Wied, nach der sich seine Nachfahren fortan nannten. 1543 beherbergte die Burg Runkel Melanchthon als Gast des Grafen Johann IV. von Wied-Runkel († 1581).
1595 erfolgte eine Teilung der Grafschaft Wied, Wilhelm IV. von Wied-Runkel erhielt die „Obere Grafschaft Wied“ (um Runkel und Dierdorf), sein Neffe Johann Wilhelm von Wied-Runkel erhielt die „Niedere Grafschaft Wied“ (um Wied, Braunsberg und Isenburg). Runkel wurde dadurch Zentrum der Oberen Grafschaft Wied.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden am 15. Oktober 1634 die Burg und der Ort von kaiserlichen Truppen (Kroaten) unter Graf Isolani zerstört. Danach wurde die Haupt- oder Kernburg nicht wieder aufgebaut; die Gebäude der Unterburg sowie einige Wirtschaftsgebäude wurden jedoch in den folgenden Jahren wieder hergerichtet oder weiter ausgebaut.
1692 überließ Friedrich von Wied-Runkel seinem Enkel Maximilian Heinrich von Wied-Runkel die Obere Grafschaft Wied, vermehrt insbesondere um Isenburg, das bis dahin zur Niederen Grafschaft Wied gehörte. Die Grafschaft hieß fortan Wied-Runkel, sie wurde 1791 zum Fürstentum erhoben.
Im Rahmen der Rheinbundakte wurde das Fürstentum 1806 mediatisiert und in das neugeschaffene HerzogtumNassau, der rechtslahnische Teil ins Großherzogtum Kleve und Berg (1813 an Preußen) eingegliedert. Karl Ludwig Friedrich Alexander Fürst zu Wied wurde als Standesherr u.a. Verwalter des neu geschaffenen nassauischen Amtes Runkel.
Als im März 1824 Karl Ludwig Friedrich Alexander Fürst zu Wied und im April 1824 dessen Bruder Friedrich Ludwig Fürst zu Wied kinderlos starben, erlosch mit ihnen die wied-runkelsche Linie. Ihre standesherrlichen Rechte an Stadt und Burg Runkel fielen an Wilhelm Hermann Karl Fürst zu Wied aus der Nebenlinie Wied-Neuwied (vormals Niedere Grafschaft).