Name: Schloss Auerbach
Eintritt: Nein
Fussweg vom Parkplatz: ca. 5 Min.
WC: Ja
Hunde erlaubt: Ja
Besuch ohne Führung möglich: Ja
Burgentyp: Höhenburg

 

Adresse:

Schloss Auerbach

64665 Bensheim-Auerbach

 

Besonderheiten:

Auf einer Schildmauer der Burganlage steht eine über 300-jährige, etwa sieben Meter hohe Waldkiefer.

 

 

 

 




Das Schloss Auerbach oder Auerbacher Schloss (früher auch Schloss Auerberg) an der Bergstraße ist eine Burgruine, die eine der imposantesten und mächtigsten Burgen im südlichen Hessen (Deutschland) ist. Als Kulturdenkmal steht das Auerbacher Schloss unter Denkmalschutz.

 

Um 784 wurde Auerbach erstmals im Lorscher Codex „Laureshamensis“ als Urbach erwähnt. Die Jahrhunderte danach liegen im Dunkel der Geschichte. Durch Heirat der Hildegard von Henneberg kamen Teile der Bergstraße um 1135 an Heinrich II von Katzenelnbogen, welcher im Jahre 1138 von König Konrad III zum Grafen erhoben wurde. Auerbach gehörte nun zur Grafschaft Katzenelnbogen mit dem Hauptort Katzenelnbogen. Die Grafschaft Katzenelnbogen war in eine Untergrafschaft, am Rhein um Sankt Goar gelegen, und eineObergrafschaft, in Südhessen gelegen, aufgeteilt.

 

Die Burg wurde im 13. Jahrhundert von der Grafschaft Katzenelnbogen angelegt. Vermutlich ab 1222 erfolgte die Erbauung des Auerbacher Schlosses auf dem Auerberg (Urberg) durch den Grafen Diether IV. von Katzenelnbogen. Der Plan für die Errichtung einer uneinnehmbaren Burganlage – einer Hochburg – für die katzenelnbogischen Besitztümer südlich des Mains und zur Sicherung des Wegezolls auf der wichtigen Nord- Südverbindung entlang der Bergstraße durch Zwingenberg war schon längere Zeit gereift. Der geeignete Standort war die Spitze des „kleinen Melibokus“ (oder auch Mal(s)chen), der Auerberg (Urberg) über Auerbach (Urbach). So entstand in den folgenden Jahren die bedeutendste Festungsanlage in der Obergrafschaft der Katzenelnbogener.Von 1247 datiert die erste urkundliche Erwähnung der Burg auf dem Urberg und von 1257 die erste Urkunde die auf dem Urberg gefertigt wurde.

 

Im 16. Jahrhundert verlor die Burg mehr und mehr an strategischer Bedeutung, da durch schlagkräftigere, im Besonderen weitreichender, Waffen und Geschütze, ihre uneinnehmbare Wirkung verloren ging. In der Folgezeit suchte nur noch die Bevölkerung der angrenzenden Ortschaften Zwingenberg und Auerbach in ihren Mauern zweifelhaften Schutz. Auch im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde sie nicht mehr militärisch genutzt und eine alte Chronik besagt „Auf dem Hause Auerberg (Auerbacher Schloss) ist nichts mehr, sondern alles in anno 1634 durch die Soldaten verbrannt und weggenommen worden“. Im Jahr 1674, während des Französisch-Niederländischen Krieg (1672 bis 1679), wurde die Burg von einem Heer unter dem französischen Marschall Turenne erstürmt, unter den Schutz suchenden Menschen ein Massaker verübt und die Burganlagen in Brand gesteckt. 1693 zogen wieder, vor allem französische Truppen unter General Lorges, an und durch die Bergstraße. Die auf der Burg verursachten Verwüstungen waren so schlimm, das das Auerbacher Schloss als die Ruine zurückblieb wie wir sie heute kennen. Was nicht niet- und nagelfest war, wurde im Ort gebraucht und von der Burg geholt.

Die verlassene Burganlage war in der Folgezeit dem Verfall preisgegeben.

 

1820 stürzte der Nordturm der Kernburg ein. In der Folge begannen der teilweise Wiederaufbau und die Sicherung der Ruinen, die bis in die Gegenwart anhalten. Der Nordturm wurde in leicht veränderter Form wieder aufgebaut, er ähnelte mehr dem noch in seiner ursprünglichen Form vorhandenen Südturm. Der Bereich des Jungfernzwingers wurde auch entsprechend restauriert.

1888 wurde im Vorhof der Kernburg ein Gasthaus errichtet, das ganzjährig geöffnet war.

Ab den 1950er Jahren war der Südturm nicht mehr begehbar, da die hölzerne Treppenanlage nicht mehr sicher war.

 

1989 wurde ein Neubau zu einem Aussichtsrestaurant in Angriff genommen, welches 1990 eröffnet wurde und die Attraktivität der Burgruine weiter erhöhte. Das Restaurant ist auf mittelalterliche Erlebnisgastronomie spezialisiert.

Jedes Jahr am 30. April findet die Walpurgisnacht statt. In den Sommermonaten gibt es als kulturelles Highlight die Freilichtspiele im Schlosshof.

2007 wurde die Treppenanlage im Südturm erneuert und dieser wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.